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Chapter 28


Fräulein Lieblein war Feuer und Flamme, ballte die Fäuste und schoß Wut aus den kurzsichtigen Augen.
"So ein Schuft, so eine Bestie! Oh, wenn ich etwas dazu tun könnte, ihn aufs Schafott zu bringen, wäre ich direkt glücklich!"
Sie stemmte die Bleifeder gegen das spitze Kinn und dachte angestrengt nach.
"Gerade der Juni ist ein starker Monat gewesen, weil der Frühling so spät kam. Da werden ja die Menschen wie toll und möchten um jeden Preis heiraten!"
Innerlich lächelte Krause über das alte Mädchen, das die Jahreszeiten und Witterungen vielleicht in einen viel tieferen und richtigeren Zusammenhang mit dem menschlichen Liebesbedürfnis brachte als mancher graduierte Psycho- und Physiologe.
"Himmel! Jetzt entsinne ich mich eines blonden Herrn mit Kneifer, der — aber nein — der kann es nicht sein! Der sah ja so lieb und gut aus — und doch — er hat ein ganzes Bündel Antworten bekommen, und ich erinne[re] mich deutlich, wie er lachend die Briefe in seine Aktentasche steckte und mich fragte: Fräulein, glauben Sie nicht auch, daß ich mir jetzt gleich ein ganzes Dutzend Bräute aussuchen könnte?"