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Chapter 2


Und so kam es, dass tausendviele Eroberer die bergeslangen Grenzen von Margiebarba unsicher machten. Ja, kaum konnte sich der weise König an ein Jahr erinnern, in dem das Land nicht belagert worden war! Es war gewissermaßen eine Herausforderung die weit in die Luft geschrien wurde: Wer diese Burg erobert, auf den warten unendliche Schätze! Einzunehmen war die Burg bisher dennoch nicht gewesen: Sie stand auf einem 100-Elefanten-hohen Felsen an steiler Küste, der nur von einer einzigen Seite aus erreichbar war. An drei Seiten Brandung! Und nicht nur das: Auch musste man den gewundenen Weg um die Burg herum passieren, bevor man erst mal an das Burgtor kam! Und der war schmal! Immer wieder natürlich versuchten gehässige Diebe und dreckige Halunken, als fahrende Händler oder bunte Musikanten verkleidet, bis in die Schatzkammer vorzudringen. Sie alle waren bisher jedoch an einer der vielen Fallen gescheitert, die im Burgkellergang zur Schatztruhe auf sie warteten, und konnten deswegen auch nicht mehr anderen von diesen säbelnden und herunterrasselnden und folternd heimtückischen Hindernissen berichten! Oder wie viel Fallen es überhaupt waren... keiner wusste es... nur Barbamago, und sein getreuer Diener Kelida. Der König selbst hatte sich mit diesem seinem Schatzmeister eine Reihe ausgeklügelster Fallensysteme ausgedacht. Diese Fallen machten es die am besten gehütete Schatzkammer der Welt:
Die erste Falle war eine schlichte Falltüre aus Holz. Sie verschwamm mit dem restlichen Holzboden und war somit für die Möchtegerndiebe kaum zu erkennen. Ganze 50% aller Angreifer landeten in den eisernen Speerspitzen, die zwanzig Meter unter ihnen aufstanden. Hja, bald würden sich dort unten so viele Leiber angesammelt haben, dass die Spitze der Fallen verdeckt würde... wovon der König aber übrigens nichts ahnte!
Die zweite der Fallen war ein riesiger Bienenstock, der draußen direkt vor einem kleinen steinernen Guckloch zur brausenden Meeresbrandung aufgehängt war. Katzenstarke Königsbienen kamen auf diesem Wege herein, und sie waren fingerlang! Falls ein Schurke nicht aufpasste, wurde er von einem riesigen Pinsel an der Tür mit Honig bestrichen. Und die Bienen fielen durch die windige Öffnung über einen her und stachen und stachen, bis man sich nicht mehr bewegen konnte und schließlich, von der Burgwache aufgesammelt, von den Zinnen aus ins 20 Schritte hoch gischtende Strandwasser geschmissen wurde... und sich nach einer Zeit an den Felsen alle Knochen brach! 25% aller Angreifer fielen der Bienenfalle zum Opfer.
Die dritte Falle aber war eine ganz Besondere: Eine Nymphe namens Besthana! Sie verführte die Angreifer - falls es Männer waren - und erdolchte sie dann einfach mit ihrem spitzen Rubin. Falls die das viele getrocknete Blut in ihrer Kammer nicht zuvor bemerkten. Da genug Diebe kamen, brauchte Besthana auch fast nicht mit Essen versorgt zu werden. Denn sie war Fleischfresserin... 20% der Angreifer fielen Besthana zum Opfer.
Blieben noch 5% für den ganzen Rest! Den Rest der Fallen. Diese waren im langen Steinquadergang zur Schatzkammer aufgestellt. Nie-aber-je hatte es ein Schurke geschafft, diese Fallen zu überwinden. Sollte es einer schaffen, so dachte sich der König, würde er ihn mit seiner EIGENEN TOCHTER belohnen! Denn nur der stärkste aller Schwiegersöhne würde einmal mit seinem Spross das anfällige Königreich regieren können. Und seine Tochter war die schönste auf der ganzen Welt - so dachte ER zumindest. In Wahrheit war sie hässlich wie ein Burgfrosch. Im Gegensatz zu ihrer wunderschönen Nichte, die im Ostflügel der Burg hauste, da sie von diesem Burgfrosch dort in die entlegenste Kammer der Burg verfrachtet worden war...
Dass ein Strauchdieb seine Tochter ausschlagen könnte, darauf kam der König gar nicht. Würde der erfolgreiche Dieb, der noch gar nichts von seinem "Glück" wusste, jedoch versuchen, die Truhe aus dem Königreich zu schaffen, würde diesen Fratz ein Tod ereilen, den er sich auch in seinen kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermochte...