Chapter 6

D

ieses Mädchen war ihm nicht geheuer! Und wenn er sich's recht überlegte: Lieber würde er es mit einem Seeungeheuer aufnehmen als mit ihr. Die Junge befahl dem Steuermann bereits mit großer Geste, wo er hinzulenken hatte. Und der doofe Kapitän würde wohl auch nicht lange verschont bleiben. Alle Matrosen und niederen Ränge - viele waren in der Zwischenzeit an Bord gekommen - stierten sie mit Glupschaugen an, als ob sie sie in ihrem beinahe durchsichtigen Nachthemd im nächsten Moment auffressen wollten! Sobald sie auf hoher See waren, wäre das Mädchen in großer Gefahr, dessen war sich Roberto sicher. Das Schiff begann jetzt, sich zu bewegen. Langsam wie eine Schildkröte glitt es aus dem Hafen hinaus. Ein vorschneller Matrose stellte sich vor das Mädchen und wurde handgreiflich. Roberto schubste ihn über die Reling. PLATSCH!, hörte man ihn aufschlagen. Die anderen Matrosen huschten an die Reling und schauten ihm griesgrämig hinterher - schließlich war es einer der ihren - dann wandte sich ihr Blick langsam zurück zum Mädchen. "Komm jetzt mit", sagte er zu diesem und nahm es ruppig am Arm unter Deck. Dieses ließ sich bereitwillig unter Deck führen. Niemand schien sie zu verfolgen. Vorerst. Plötzlich stoppte sie. Er drehte sich um und spürte ihre auf seinen Lippen...