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Chapter 72


Juliette.
Wenn ich das thue, so würd’ es von grösserm Werth seyn, es hinter euerm Rüken, als es euch ins Gesicht zu sagen.

Paris.
Arme Seele, dein Gesicht ist ganz von Thränen entstellt.

Juliette.
Die Thränen haben nur einen kleinen Sieg dadurch erhalten, denn es war vorhin schon schlecht genug.

Paris.
Du thust ihm mehr Unrecht, mein Kind, indem du das sagst, als alle deine Thränen.

Juliette.
Was die blosse Wahrheit ist, mein Herr, ist keine Verläumdung; und was ich da sagte, sagt’ ich zu meinem Gesicht.

Paris.
Dein Gesicht ist mein, und du hast es verleumdet.

Juliette.
Es mag seyn, denn mein ist es in der That nicht – – Ist es euch izt gelegen, heiliger Vater, oder soll ich nach der Vesper wieder kommen?

Bruder Lorenz.
Ich habe izt Musse, meine Gedanken-volle Tochter. Gnädiger Herr, mit eurer Erlaubniß – –

Paris.
Gott verhüte, daß ich eure Andacht stören wolle – – Juliette, nächsten Donnerstag will ich euch früh genug weken – – bis dahin, adieu, mit diesem unschuldigen Kuß.

(Paris geht ab.)

Juliette.
Geh, verschließ die Thür, und wenn du’s gethan hast, so komm, und weine mit mir – – Mein Elend läßt keine Hoffnung, kein Mittel, keine Rettung übrig.