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Chapter 28


Juliette.
Geh, frage nach seinem Namen (leise.) Wenn er schon vermählt ist, so ist sehr wahrscheinlich, daß mein Grab mein Braut-Bette seyn wird.

Amme.
Er heißt Romeo, er ist ein Montague, der einzige Sohn von unserm großen Feind.

Juliette vor sich.
O Himmel! der, den ich einzig lieben kan, ist der, den ich einzig hassen sollte – – Zu früh gesehn, eh ich ihn kannte; und zu spät erkannt; was für eine seltsame Mißgeburt ist meine Liebe – – ich liebe – – meinen verhaßtesten Feind.

Amme.
Was sagtet ihr da? Was habt ihr?

Juliette.
Ein paar Reime, die ich eben von einem gelernt, mit dem ich tanzte.

[Man ruft hinter der Scene Juliette.]

Amme.
Gleich, gleich; Kommt, wir wollen gehen, die Fremden sind schon alle fort.

[Sie gehen ab.]

[Zum Beschluß dieses Aufzugs tritt ein Chor auf, und sagt den Zuschauern in vierzehn Reimen, was sie vermuthlich von selbst errathen hätten – – daß Romeo, seit der Nacht, da er die schöne Juliette gesehen, seine erste Liebste nicht mehr schön befunden – – daß er nun Julietten liebe, und von ihr wieder geliebt werde – – daß die tödtliche Feindschaft ihrer Häuser zwar die Sympathie ihrer Herzen nicht habe verhindern können, aber ihnen hingegen alle Gelegenheit abschneide, sich zu sehen und zu sprechen, ohne daß jedoch dieser harte Zwang eine andre Würkung gethan habe, als die Heftigkeit ihrer Liebe und Sehnsucht zu verdoppeln.]