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Chapter 3

E
s war ein Waldgolem! Jetzt musste schnell gehandelt werden! So rasend es konnte grub das Baby-Würzelchen sich mit seinen Wurzel-Ärmchen in den braunen Waldboden ein. Grab* Grab* Grab* Schütt* Schütt* Schütt* Puh! Erstmal in Sicherheit!, dachte es sich, von Erde umschlossen. Dann wartete es. Die Flut der Pilze lief jetzt direkt über ihm. Ja, das war heftig zu spüren! Hoffentlich trat der Golem nicht auf sie drauf! ängstigte sich das Würzelchen. Dann würde ihr auch das ganze Eingraben nichts genutzt haben... und sie hätte sich ihr eigenes Matschgrab geschaufelt!
Stampfen kam. Unirdisch stark! Auf einmal! Der Waldgolem schien in oberirdischer Nähe zu sein! Würzelchen wurde ziiemlich durchgeschüttelt... und es kam ihr wie eine kleine Eewigkeit vor, bis die gesamte Pilzstreitmacht drüber war! Dann langsam ebbten die harten Schwingungen ab. Als der Boden endlich sanfter schwang, grub sich Würzelchen wieder aus. Es musste husten. Es sah einer riesigen Staubwolke hinterher. Ein paar Nachzügler der Pilze humpelten noch an ihm vorbei, aber dann.. "Geschafft! Mein erstes Abenteuer ist gestanden!"
Doch plötzlich hörte es ein zitronenbitteres Geräusch hinter sich. Es drehte seinen wurzeligen Wurzelkopf: Ein Babypilz wankelte weinend und heulend auf es zu! über den zetretenen Grasboden dahin. "Maaaaaamma! ... Wo ist meine Maaaaaaaammma?" Heulend wie blind stieß es gegen Würzelchens Holzbein. Sofort rappelte es sich wieder auf, um seinen Lauf fortzusetzen. Würzelchen befragte erst sein Herz, lief dann hinterher, holte es nach 20 Schritten ein und versuchte, das arme kleine Babylein zu beruhigen, indem es sein kleines Schaumkäppchen streichelte. Es musste ja aufpassen, dass es nicht auf den eigenen Tränen ausrutschte! "Maaaaaamma!" heulte es markdurchdringend, so dass alle Vögel das Singen aufhörten und mit ihren ruckenden Köpfen auf sie herunter schauten. Das Baby lehnte sich mit seinem großen Kopf an Würzelchen und umjammerte und umklammerte es. "Bist du meine..? Neeeein!" Es tat ihm so Leid! Leid! Leid!
"Komm... Komm... Hör doch auf zu weinen! Wir werden deine Maama schon finden!", sagte Würzelchen. "Glaub mir nur! Da, schau, wir folgen den Spuren, und am Ende davon finden wir deine Maama!"
"Wiiiiaaaklich?" Die verweinten Äugelchen des Babies blickten verpilzt und rieselig zu Wurzelchen hoch. "Verssprichssst du's mir?"
Die Wurzel versuchte, sich etwas Purzeliges zu überlegen.
"Ich versprech's dir!", sagte sie dann einfach.
"Oh toll, toll, toll! Wiir werden Mamma wieder, wieder finden!" Und es hüpfte und hüpfte wie ein nasser Schwamm auf dem zertrampelten weichen Moos herum, dass es ein rechter Spaß war, es anzuschauen!
"Komm, lass uns laufen!", gluckste Würzelchen und nahm den kleinen Pilz an der Hand. Freudig rannten sie los. "Wie heißt du eigentlich?"
"Käppchen!"
"Hallo Käppchen. Ich bin das liebe Würzelchen."
"Du bist lieb, Würzelchen!"
Würzelchen erbraunte.
Die Spur war schwer zu verfehlen: Eine ganze Superschneise hatten der Waldgolem und die Pilze in den Boden geschlagen, so dass Kräuter und Moos und Schneidegras alle ganz zertreten waren! Nach ein paar Schritten kam das erste Hindernis: Eine splitternackte Ameise mit O-Beinen überquerte gerade mit einem Ast ihren Weg. Das hellbraune Stück Holz war zehnmal so groß wie sie beide zusammen!
"Hallo Omeise, hast du hier eine Mama mit Ziegenkappe durchkommen sehen?"
Die Ameise stolperte und der Ast fiel fluchend aus ihren dürren Greifern. Ihre sechs Beine waren ganz verwurschtelt. Dann richtete sie sich wieder auf und sagte kurz und unfreundlich: "Tausende!", und wendete sich wieder ihrer Tragarbeit zu.
"Danke fürs Aufheben!", murrte der schwere Ast.
"Hm"