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Chapter 8



Benvolio.
Guten Morgen, Vetter.

Romeo.
Ist der Tag noch so jung?

Benvolio.
Es hat eben neune geschlagen.

Romeo.
Weh mir! Wie lang scheinen uns Kummer-volle Stunden! War das mein Vater, der so eilfertig sich entfernte?

Benvolio.
Er war’s; aber was für ein Kummer verlängert Romeo’s Stunden?

Romeo.
Der Kummer, das nicht zu haben, was sie verkürzen würde.

Benvolio.
Seyd ihr verliebt?

Romeo.
Ohne Hoffnung wieder geliebt zu werden.

Benvolio.
Wie Schade, daß die Liebe, die von Ferne so reizend anzusehen ist, so grausam und tyrannisch seyn soll, so bald sie uns erreicht!

Romeo.
Wie Schade, daß die Liebe, mit verbundnen Augen, Pfade zu ihrem Unglük sehen soll! – – Wo werden wir zu Mittag essen? – – Weh mir! – – Was für ein Tumult war vorhin? – – Doch sagt mir nichts davon, ich hab alles schon gehört. Der Haß macht hier viel zu thun, aber die Liebe noch mehr: Wie dann, o mißhellige Liebe! o liebender Haß! O unwesentliches Etwas, und würkliches Nichts! So leicht und doch zu Boden drükend! So ernsthaft und doch Tand! Du ungestaltes Chaos von reizenden Phantomen! Bleyerne Feder, glänzender Rauch, kaltes Feuer, kranke Gesundheit, immer-wachender Schlaf – – o! du wunderbares Gemisch von Seyn und Nichtseyn! – – Das ist die Liebe die ich fühle, ohne in dem was ich fühle die Liebe zu erkennen – – Lachst du nicht?

Benvolio.
Nein, Vetter, ich möchte lieber weinen.