Sorry, this browser is not supported due to insufficient spread or advanced age (Your version is 5.0).


© Rootbook
Imprint



A Rootbook Author
2012 - today
Published by: Rootbook
EBook








Chapter 3

S
ie sah auf. Der Gast schien ihren staunenden Blick bemerkt zu haben. Schnell fasste sie sich und sagte: "Sie wünschen?" Doch dieser sagte nichts. Seltsam! Der Kunde schaute zuerst das Gebäck an. Dann die Schokoladentorte. Dann sie selbst. Von oben bis unten! Sein Blick war stechend wie der einer Kretaschlange! Zora fühlte sich unwohl wie ein Glas vorm Runterfallen. Was mochte der Fremde von ihr wollen? Er machte noch immer nicht den blassen Mund auf. Sondern blickte sie schier an! Zora wurde rot. Sie lugte schüchtern zu Boden und ließ ihren Blick erst nach oben, dann quer durchs Verkaufszimmer wandern, als ob sie Nichts wäre. Eine halbe Minute mochte bereits vergangen sein. luft. Lufft. LUFFFT! Ihre Lunge drohte zu zerreißen! Sie sah etwas aus den Augenwinkeln und hörte, wie der Mann plötzlich Schritte tat... Ganz langsam, doch monoton wie das Pendeln eines Kirchenuhrwerks schritt er Richtung Thekentür. Er wollte doch nicht etwa... zu IHR?
Nein. NEIN! Sie hielt das nicht mehr länger aus! Zora drehte sich um, lief, durch die Gebäckstube, an ihrem augenbrauenhebenden und ihren Namen rufenden mehligen Meister vorbei, durch die Hintertür der Stube, die sechsmal steinernen Stufen der streusligen HinterTürtreppe hinauf, die gepflastersteinte Rue de soleil hoch bis es nicht mehr ging, und weiter bis auf die Rue Voltaire, alles, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzublicken! Dieser Fremde, sie hatte solche Angst, dass er ihr folgte!!

Erst im Chemin Court wagte sie es, sich umzudrehen. Sie prustete. Und schnaufte. Hinter ihr war ... NICHTS! Nur der gottverlassene Weg aus hellem Kopfsteinpflaster. Kein Mensch zu sehen. Nur ein Köter! Zoras Körper hielt inne, setzte die Hände auf die Knie und pustete aus. Ihr Geist fühlte sich unheimlich. Und obwohl sie jetzt weggerannt war, doch hatte der Fremde etwas gehabt, das sie - sie konnte nicht beschreiben, wie, was oder warum - irgendwie anziehend fand. Und abstoßend zugleich!