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Chapter 2

"Vielleicht sollte ich mich ja als Bahnwärter versuchen? Nein, zu langweilig! Oder als... Kieselsteinfahrer? Nein, keinen Führerschein. Oder als... Schwanenfütterer? Nein, kein Schwanenfutter! Oder als... Entenentführer? Nein, zu wenig Umgang mit Menschen. Vielleicht als... hm... hm... Meteoritenforscher? Ja! Müsste ich nur noch 5 Jahre studieren. Also nein! Oder Meteoriten...sammler?" Er hatte gehört, dass Meteoriten oft aus Gold oder Diamanten bestanden. Ja. Ja! Er würde reich werden! "JUCHUUU!" Also fasste Mark den Plan, Meteoritenfinder zu werden!
Der Plan war fest. Doch wo sollte er anfangen? (Zu Allem) Bereit trat er aus seiner Wohnung. Es war ein frostiger Sommertag, nur wenige Vögel zwitscherten. Hm. Vor sich sah er eine gelbschwarz pickende Amsel neben einem kalten Stein im Garten. Er hob ihn auf. Das...ist kein Diamant! Und Gold glänzt auch mehr. Er schmiss ihn zu Boden. Der Stein zerschellte mit lautem Krachen, zerteilte sich krachend in hundert Splitterteile. Die Amsel schaute ihn frech an und flog dann weg. Er würde aber nicht so schnnell aufgeben! Vielleicht ja der Stein daneben? Hm. Nein, der glänzte auch nur wenig - erinnerte ihn aber schon ein Stück mehr an einen Meteoriten... Also steckte er ihn flugs in seine Tasche. "Fürs Erste sollte das genügen", sagte Mark scheinheilig zu sich selbst und kehrte, etwas mehr zufrieden als zuvor, zurück in seine bequemen vier Wände. Seinen "Fund" legte er auf den steinernen Ofensims und begann pfeifend, eine Packung Chilli-Spaghetti zu kochen..

Der Stein redete! Er hatte plötzlich damit angefangen, als Mark dabei war, die roten Teigwaren zu salzen: "Bring mich ins Schwimmbad!" sagte der nur immerzu. "Bring mich ins Schwimmmbad!", wiederholte ein beweglicher Steinmund mit kühler Stimme. Hatte Mark jetzt vollkommen den Verstand verloren? Jetzt hörte er schon Steine reden! Er war wohl doch zu lange allein gewesen! Er brauchte halt doch ne Freundin! Er putzte seine Ohren mit Zeitungspapier und schaute den Stein genau an. Dieser blickte mit Hohlaugen zurück. "Wer... wer bist du?", fragte er den Stein mit zittriger Stimme. "Ich? Ich bin ein Meteorit!", sagte der graue Stein. "Aber das ist vollkommen unmöglich! Ich kann doch keinen Meteoriten gefunden haben, so schnell, so gleich, der zweite Stein, das ist ... Aaaah! ...", Mark presste sich die Hände an den Kopf, "... einfach nicht vorstellbar!" "Wenn du mir nicht glaubst, dann rubbel mich ab!", sagte der Stein. Mark blieb mit ungläubigem Blick sitzen. Wieso redete er mit einem Stein? Das war Irrsinn! Er beschloss also, ihn zu ignorieren. Doch der Stein hörte nicht auf, obwohl er mit aller Kraft versuchte, die Stimme aus seinem Kopf zu verbannen. Nach einiger Zeit ließ er sich von dem Stein oder was auch immer es war überreden und holte noch etwas mehr Zeitungspapier. Er machte es nass und tat, wie ihm geheißen: Er rubbelte den Stein mit heftigen Handbewegungen ab. Der begann jetzt... in der Tat... langsam... zu glänzen! Und das war kein normales Glänzen! Es funkelte wie Tausend Edelsteine und alles Gold der Welt zusammen! Sein ganzes Zimmer leuchtete wie ein Himmel!! Er machte weiter... Gleißendes Licht strahlte schon bald in Marks Augen. Das Glänzen war mittlerweile an jeder Stelle des Steins freigelegt und war jetzt fast unerträglich hell. Jetzt endlich war er überzeugt: Er hatte tatsächlich einen Meteoriten gefunden, gleich beim zweiten Versuch, gleich jetzt, gleich nun, und auch noch einen, der mit ihm sprach! "Was tu ich jetzt? Was tu ich jetzt?", brabbelte Mark immer und immer wieder vor sich her. "Bring mich ins Schwimmbad!", sagte der Meteorit mit steinerner Kühle. "Ich bin ein Stein, der Wünsche erfüllt!"