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Chapter 2

D
ie Sonne stand auf und machte sich den Tage Untertan. Funkelglitzernd und -stäubend spiegelten sich die ofenheißen Strahlen auf den 3 Meter-Wellen. Das heiße Malermeer brodelte heute vor Gischt wie lange nicht mehr! Aus den Brechern tauchte nun strampelnd ein niedliches kleines Schildkrötenbein auf. Kaum größer als ein Hühnerei! Und wäre Frau Woge Nummer 238549 netterweise nicht grad gern gesunken, hätte man's vermutlich gar nicht gesehen! Gischt tauchte es unter. Kratzige Körner wirbelten auf das hornige Füßchen. Doch blitzeplötzlich trat es in Sandgrund...

Zehn Atemzüge später watschelten vier winzige Säulenbeinchen geruhsam den Strand einer kleinen Sandriff-Insel, die sich ganz hell und frisch aus dem Ozean erhob... Schildi be-e-ebte vor sandiger Zufriedenheit! Der Sand war brütend heiß und trocken. Nichts schwankte hier, auf dem festen Land. Wo es wohl hier gelandet war? Neugierig sah es um sich: Vor ihm stand ein kleiner Forst voller dickstämmiger und weißrindiger Laubbäume, gigantisch gut und gerne Tausend Baby-Krötenpanzer hoch! Ob Mami auch hier war? Schildi zwinkerte mit seinen schmalen Äuglein auf den Boden: Die Glut des Sandes zeigt leichte, aber für eine ausgewachsene Schildmama viel zu kleine Spuren! Hm. War es die kleinste Mami dieses Meeres? Hatte böses Meer vielleicht Mami-Spuren verwischt? Schildi watschelte weiter, mit seinen kleinen Beinchen. Seit zwei Tagen suchte es nun schon nach seiner Mama, im Wasser. Aber in der Tat, noch nie war die Hoffnung so groß gewesen wie jetzt, auf dieser Laubinsel...
Zuvor hatte diesen lockerheißen, sandigen EilandForst übrigens noch nie so recht jemand bemerkt. Das mochte wohl daran liegen, dass Schildi und der Sand hier von jedem anderen Landpunkt der Erde am weitesten überhaupt entfernt war! Sehen konnte man diesen großen Abstand zwischen den Ländern aber nur, wenn man in der Luft oder gar im eisigen Weltall flog und runter sah. Diese Möglichkeit hatte Schildi natürlich nicht. Es konnte nur von unten nach oben äugeln, ja, wenn es seinen kurzen Hals überhaupt mal ein Stück aus dem noch viel zu großen Panzer bekam! Aber der Anblick allein schon war prächtig: Der Insel Bäume Blätter voller zwitschernder Vögel, der Boden voller springender Füchse, Dachse, Mäuschen, hüpfender Hasen, Heuschreckchen, nebelumwobener Honigeichhörnchen und lautstark "RÖHR!"ender Dampfbären... Kurzum: Der Frühling stand dampfend vor der Tür.