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Chapter 5

a
uf dem Wege von Schloß Kirumpä nach Schloß Neuhausen am Hofe vorbei ritt, und die schöne Jungfrau am Ufer des Sees erblickte. Dieser Anblick weckte in seinem Herzen ein solches Verlangen, daß er fortan Nacht und Tag das Mädchen nicht mehr aus dem Sinne bringen konnte. Als er deßhalb nirgends Ruhe fand, schlug er unter dem Vorwande verschiedener Geschäfte oftmals den Weg zum Bauerhofe ein, wo denn der Wirth und dessen Söhne sich wohl mit ihm unterhielten, das Mädchen ihm aber niemals zu Gesicht kam. Da diese List also nicht anschlug, so nahm der junge Ritter zu einem andern Mittel seine Zuflucht. Er schlich Tage lang heimlich um den See herum, bis er einmal den Augenblick fand, mit der Jungfrau allein zu reden und ihr seines Herzens Wünsche kund zu thun. Obwohl nun die Jungfrau nicht die geringste Liebe für ihn fühlte, so wagte sie doch nicht den ungestümen vornehmen Jüngling rundweg abzuweisen, der, wenn er sich so verschmäht sah, ihren Eltern und Brüdern viel Böses zufügen konnte. Nothgedrungen mußte sie also die Liebeswerbung des Ritters ertragen, wiewohl sie ihm nicht die geringste Annäherung gestattete, welche ihre jungfräuliche Ehre hätte beleidigen können. Als die Eltern und Brüder die Festigkeit des Mädchens sahen, hatten sie auch nichts mehr dagegen, daß der vornehme Fremde fast täglich auf ihren Hof kam; er hoffte wohl doch noch einen Augenblick zu erhaschen, wo er das Mädchen in seine Liebesnetze verstricken könnte. Auf des Ritters Flehen gab die Jungfrau stets die Antwort: »