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Chapter 7

, denn ihr seid ein hochstehender Deutscher, ich nur eine geringe Bauerntochter, und euer Kebsweib zu werden habe ich nicht die mindeste Lust. Es wäre darum nach meinem Dafürhalten das Beste, daß ihr mich vergässet und zu euren Standesgenossen zurückkehrtet.«

Eines Tages saßen sie wieder beisammen am Ufer unter einer mächtigen Eiche, als der Ritter ihr das alte Lied von seiner heißen Liebe wieder in die Ohren sang und versicherte, er würde, wenn es möglich wäre, lieber zehn Mal sein Leben hingeben als sich vom Liebchen trennen. Das Mädchen flehte dagegen: »Spottet meiner nicht länger! ich darf und will euren Betheuerungen nicht glauben; es ist eine Laune, die euch angeflogen ist und ebenso wieder verfliegen wird. Mit euch Freundschaft zu halten widerstrebt meiner Seele. Ihr könnt nimmer Macht über mich gewinnen, denn ich kann euch der Wahrheit gemäß sagen, eher lasse ich mir das Leben nehmen, als meine Ehre beschimpfen. Zwischen uns darf nicht länger Freundschaft sein.« Der Ritter erwiderte: »So gewiß wie dieser klare See vor uns seinen Platz nicht verlieren oder von hier an eine andere Stelle rücken kann, — eben so gewiß soll meine Liebe zu dir ewig unveränderlich bleiben.« —

Auf diese Weise hatte er noch bis in den Abend hinein das Mädchen an sich zu ziehen gesucht, bis er endlich unmuthig nach Hause ging, erzürnt über sich selbst und das Mädchen, daß die Sache nicht besser abgelaufen war.

Nicht gering war am andern Morgen der Schrecken und das Erstaunen auf dem Bauerhofe, als die Leute beim Aufstehen vor die Thür tretend den See nicht mehr vorfanden, sondern an Stelle desselben nur Schlamm und Schmutz auf feuchtem Sandgrund. Das Mädchen hob, der gestrigen Betheuerung des jungen Mannes gedenkend, die Augen gen Himmel, da der alte Vater (der Himmelsvater) ihr ein so deutliches Zeichen gegeben. Der Ritter aber wagte seitdem nicht mehr seinen Fuß auf den Seehof zu setzen, wo die Macht des Himmels seine Betheuerungen so zu Schanden gemacht hatte.



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